Die schönsten Orte unserer Erde
Gernot Frost:
Abwechslungsreiches Andenhochland
Ein ganz besonderer Ort für mich ist Baños de Agua
Santa (auf Deutsch “Bäder des heiligen Wassers”)
in Ecuador, ein kleiner Marien-Wallfahrtsort im
Hochland Ecuadors, ca. drei Stunden holperige
Busfahrt von der Hauptstadt Quito entfernt auf
ca. 1.800 m Höhe.
Für mich spiegelt Baños wie kein anderer Ort den Reiz und die Faszination
des Landes, ja ganz Südamerikas, wider. Lebendige Indio-Kultur mit farbenfrohen Märkten, spektakuläre Gebirgslandschaften,
rauchende und zuweilen auch Feuer spuckende Vulkane, eine reichhaltige Flora und Fauna, freundliche Bewohner, rauschende Wasserfälle,
Thermalbäder, Möglichkeiten zum Rafting, Fahrradfahren, Wandern, Reiten, Adrenalin-Tanken, vielfältige leckere Gastronomie, Anden-Fol-
klore und vieles mehr.
So mancher Gringo, der ursprünglich nur für einen kurzen Besuch herkam, blieb in Baños viel länger als geplant.
Einer der faszinierendsten Orte der
Welt ist für mich das Okavango-Delta
in Botswana. Es ist das größte Binnen-
delta der Welt und besteht aus einem
System aus Sümpfen, verworrenen
Wasserläufen und Inseln. Ein echtes
Naturwunder! Hinzu kommt die Tiervielfalt,
die während einer Mokorofahrt mit etwas
Glück zu sehen ist. Mokoros, die hiesigen
Einbäume, werden von einem Einheimischen
mit einer Stange vom Flussbett abgestoßen
und so ganz ruhig fortbewegt. Langsam und
geräuschlos gleiten wir im Mokoro durch
die Flussläufe, vorbei
an Papyruswäldern und
riesigen Feldern blühen-
der Seerosen, auf deren
Blättern der sogenannte
Jesus-Vogel läuft.
Auf den hohen Bäumen sammeln sich Klaff-
schnäbel und Reiher, um sich auszuruhen.
Eisvögel lauern auf tief hängenden Ästen.
Sie hoffen, im seichten Wasser kleine Fische
zu erhaschen. Plötzlich ein Geräusch. Ich
höre ein Knacken. Vier Elefanten erschei-
nen! Mehrere dieser mächtigen Dickhäuter
marschieren dicht hintereinander übers
Land, hier und dort Grün von den Bäumen
zupfend. Wir verhalten uns ganz ruhig, ich
vergesse sogar für einen Moment zu atmen.
Aus dieser Nähe sehe ich meine Lieblings-
tiere nur äußerst selten. Der Anführer der
vier beabsichtigt, die Insel zu wechseln, und
schreitet als erster ins Wasser. Kein Laut
ist mehr zu hören. Niemand von uns bewegt
sich. Ein Elefant nach dem anderen durch-
quert das seichte Wasser, nach wenigen
Minuten sind sie auch wieder im Dickicht
des Deltas verschwunden.
Jens GroSSe-Weischede: Ein Kleinod – ganz groSS
Von den unglaublichen 7.500 km Küste Brasiliens entfällt ein eher kleiner Abschnitt auf den Bundes-
staat Rio de Janeiro. Dort allerdings liegen südlich der pulsierenden Weltstadt Rio gleich zwei Ziele,
von denen man einfach nicht genug bekommen kann: Paraty & die Ilha Grande.
Das Städtchen Paraty ist ein romantisches Kleinod aus dem 17. Jahrhundert, dessen farbenfroh
restaurierte Altstadt nahezu vollständig erhalten ist. Abends kann man sich
bei einem Spaziergang durch die von Laternen beleuchteten Straßen in die
Vergangenheit zurück versetzen lassen. Live-Musik in unzähligen gemüt-
lichen Bars und der Caiprinha, für den Paraty berühmt ist, sorgen für das
echte Brasilien-Feeling.
Nach einer kurzen Überfahrt durch smaragdgrünes Wasser erreicht man
die Ilha Grande. Autofrei und von Regenwald überwuchert, war die Insel
früher ein Piratenversteck. Heute verbringt man dort an Traumstränden
oder beim Schnorcheln Urlaub vom Urlaub. Rios Küste... ein kleines
Stück vom Paradies!
Marion Jäger:
Zurecht ein Weltnaturerbe