Helke Pfeil: Einfach nur Kuba
Die Frage nach dem Lieblingsland wäre einfacher zu beantworten: Kuba!
Mich dabei auf einen einzigen Ort zu beschränken, fällt wirklich schwer.
Ein sehr schönes und häufig fotografiertes Motiv ist der Ausblick vom
Hotel Jazmines auf das Viñales-Tal. Wir übernachten meist etwas außer-
halb von Pinar del Río, der Provinzhauptstadt. Von dort kann man einen
Reitausflug machen, was am späten Nachmittag, wenn das Licht schon
etwas gedämpfter wird und die Farben dadurch sehr warm wirken, besonders schön ist.
Dabei reitet man mit Miguel, unserem Pferdeführer, den alle direkt ins Herz schließen, durch eine idyllische Landschaft vorbei an kleinen
Holzhäuschen. Er wechselt immer mal wieder ein paar Worte mit den Dorfbewohnern, die uns auf dem Weg begegnen und eröffnet uns so
nachhaltige Einblicke in die Improvisationsfähigkeit der Kubaner und das Gefühl von absoluter „Entschleunigung“. In solchen Momenten
passt einfach alles!
Einer meiner Lieblingsorte liegt auf Borneo
am Ufer des Kinabatangan-Flusses in Sabah
(Malaysia). Gern stehe ich dort lange vor
Sonnenaufgang auf, um an der kleinen
Bootsanlegestelle der
Barefoot-Lodge zu sitzen.
Oft liegt Frühnebel über
dem mächtigen Fluss,
der Regenwald reicht
bis ans Ufer. Mit dem
ersten Tageslicht
verstummen die
Zikaden und Frösche
und für kurze Zeit ist es ganz still. Dann sind
erste Rufe der Gibbons zu hören und auch
die Nasenaffen, die auf den großen Mangro-
venbäumen am Flussufer geschlafen haben,
erwachen. Es wird Zeit, in das kleine Boot
zu steigen und auf dem
Fluss zu fahren, um nach
weiteren Nasenaffen, Orang
Utans, Nashornvögeln und
anderen Tieren Ausschau
zu halten. Beim Frühstück
danach sind sich alle einig,
dass wir mit unserem Besuch
hier dazu beigetragen haben,
ein wunderschönes, artenrei-
ches Stück Borneo zu erhalten.
Denn mit dem Geld der Besucher sind hier
kleine Lodges und damit Arbeitsplätze für
die Einheimischen entstanden, die dadurch
für die Erhaltung ihrer Natur sensibilisiert
werden und nicht in den Palmöl-Plantagen
arbeiten müssen.
Jutta Waack: Dschungel-Musik am Kinabatangan-Fluss
Jörg Löffler: Pfefferminztee
mit Aussicht
Mein Lieblingsort ist
die Dadés-Schlucht
im Hohen Atlas in
Südmarokko. Abso-
lute Ruhe trifft auf
fantastische Berg-
landschaften mit Rot-, Braun- und Grüntö-
nen. Hier scheint die Zeit stehen geblieben
zu sein. Die Menschen leben in Eintracht
mit ihrem Glauben und dem, was die karge
Erde hergibt. An diesem Fleckchen Erde
kann ich völlig abschalten, spazieren gehen,
lesen, zur Ruhe kommen, die Seele baumeln
lassen. Und nicht zuletzt kann ich an diesem
Ort einen Pfefferminztee oder einen dreifar-
bigen „Nuss Nuss“ (Kaffee halb mit Milch
gemischt) in einem
Terrassen-Café in der
Dadés Schlucht mit
fantastischer Aus-
sicht auf den Hohen
Atlas genießen.
Barbara Seitz: Schöner als ein Sonnenuntergang
Auf der hohen Düne von Khongyrin Els in der Mongolei die Sonne aufgehen,
in den Ruinen von Edzná in Yucatan oder auf dem Nemrut Dag in Anatolien
die Sonne untergehen zu sehen, das Erwachen des Urwalds von Piramide IV
in Tikal zu erleben, in Argentinien auf der Ruta 40 durch Landschaften zu
fahren, in denen man meint, ein Dinosaurier müsse jeden Augenblick um die
Ecke biegen oder in Valle Encantado in Salta zu wandern – unter all diesen
wunderbaren Orten ist mir das Fitz Roy Massiv am Lago Los Tres besonders in Erinnerung
geblieben. Erst dachte ich, gegen den starken Wind den Aufstieg nie zu schaffen, dann war die
letzte Moräne überwunden und das Massiv des Fitz Roy lag vor uns, wolkenlos und überwäl-
tigend. Dort noch einmal sein zu können wünsche ich mir von Herzen.