Birgit Werchau: Versteinerte Trolle auf Island
Die schönsten Orte unserer Erde
Ingrid Cardel: Eine Zeitreise
Arno Sprenger: Westchinesische Bergwelten
Am Rande der trockenen Taklamakan, südlich der Kaschgar-Oase
beginnt das Pamirgebirge. Imposante Siebentausender sind bei
klarem Wetter schon von Kaschgar aus zu
sehen, eine Stadt, die so gar nicht chinesisch
wirkt. In dieser quirligen Großstadt stoßen
uigurische, chinesische und kirgisische Tradi-
tionen aufeinander. Wenn mir das hektische
Stadtleben zu viel wird, lockt das Pamirgebir-
ge mit dem Karakorum Highway. Die Straße
schlängelt sich durch ein enges Flusstal und
nach einigen Stunden Fahrt steht man am
wohl imposantesten Ort des chinesischen Teils des Highways –
dem Karakol-See. Majestätisch spiegeln sich die Gipfel des
7.800 m hohen Mount Kongur und des 7.400 Meter hohen Mustagata, dem „Vater aller Berge“, im türkis-blauen Bergsee.
Wenn die wenigen chinesischen Touristen, die sich hierhin verirrt haben, wieder talwärts gefahren sind, breitet sich eine Ruhe aus, die diesen
Ort mit seinen mächtigen Bergriesen für mich zu einem der schönsten der Welt macht, an dem man sich klein und gleichzeitig frei fühlt, an
dem man noch in sich kehren kann und alles um sich herum vergisst.
Einer meiner
Lieblingsorte
auf der Welt
liegt auf ei-
ner kleinen
Insel im
Nordat-
lantik
nahe des
Polar-
kreises. An der Südküste Islands
gibt es einen Strand mit dem Namen Reynis-
verfi, er liegt am Kap Dyrholaey in der Nähe
von Vik.
Wo sonst ist es möglich, an einem Ort
zugleich tiefblaues Meer, schwarzen
Sandstrand, grüne Wiesen mit weidenden
Schafen, einen mächtigen Gletscher und
eine bizarre Szenerie aus Felsnadeln im
Wasser stehend zu sehen?
Die naturverbundenen Isländer haben
natürlich ihre ganz eigene Erklärung für die
sechsundsechzig Meter hohen Felsnadeln
mit Namen Skessudrangar, Landdrangar
und Langhamrar: Der lokalen Überlieferung
zufolge handelt es sich dabei um Trolle, die
von der aufgehenden Sonne überrascht und
zu Stein verwandelt wurden.
Die ursprüngliche Umgebung spiegelt die
allgegenwärtigen Naturgewalten auf dieser
kleinen Insel wieder. Für mich der ideale Ort
zum Entspannen, um ganz in der Natur zu
sein und bei dieser frischen klaren Luft mal
richtig durchzuatmen.
Ein Kleinod, das seines-
gleichen sucht, ist die
Oase Siwa auf der Reise
durch die westlichen Oa-
sen Ägyptens. Hier leben
die Menschen noch so
traditionell wie vor hundert
Jahren. Die strikte Trennung von Männern
und Frauen ist noch immer an der Tagesord-
nung und das traditionelle Transportmittel
ist nicht das Auto sondern der Eselskarren.
Wer die Regeln der Tradition der Bewohner
von Siwa einhält, wird mit Ach-
tung und Respekt behandelt.
In Cleopatras Brunnen und in den
heißen Quellen baden, den Berg
Dakrour erklimmen, den Toten-
berg besichtigen, in den Ruinen
des Alexander-Tempels die einzige Namens-
kartusche Alexanders des Großen sehen, die
je in Ägypten gefunden wurde, und abends
den Sonnenuntergang am Wasser erleben –
eine unvergessliche Zeitreise.
In Siwa kann man sich von der Hektik
des modernen Lebens frei machen und
entspannt das Hier und Jetzt genießen. Im
Frühling verwöhnt die Natur den Besucher
mit ihrer Blumenpracht und im Herbst mit
kulinarischen Gaumenfreuden dank der
zuckersüßen Datteln, die hier reifen.