Djoser Katalog 2015/2016 - page 16

Ob Sie sich für ein Land begeistern können oder es Sie kalt
lässt, hängt oft von zwischenmenschlichen Begegnungen ab.
Ein offenes Lächeln reicht meist schon aus, um sich will-
kommen zu fühlen. Neugierige Blicke, warmherzige Gesten,
Einladungen zum Tee und zum Gedankenaustausch werden
aufgeschlossenen Reisenden in vielen Ländern entgegen
gebracht und lassen Sprachbarrieren oder kulturelle Unter-
schiede binnen Sekunden verschwinden.
Manchmal scheint es, als suchten sich
Landschaften die passenden Menschen aus.
Denken Sie nur an die farbenfroh geklei-
deten Indígenas in den Andentälern Perus,
die von einem Hollywood-Regisseur für
eine Marktszene nicht besser hätten
gecastet werden können. Stellen Sie
sich die wettergegerbten Gesichter
djoser-begegnungen:
menschen
tibetischer Nomaden vor, die sich zu tausend Lachfältchen
zusammenschieben, wenn sie auf einer Hochebene eine
Gruppe europäischer Langnasen treffen, oder vergegenwär-
tigen Sie sich die kräftigen, mit eindrucksvollen Gesichts­
tätowierungen geschmückten Maori, die die urwüchsige
Landschaft aus Geysiren und Vulkanen förmlich zu spiegeln
scheinen.
Kurz gesagt: Begegnungen mit den Einhei-
mischen sind auf einer Djoser-
Reise unersetzbar und lassen sich
nicht einfach einplanen – keine
Sehenswürdigkeit der Welt vermag
Ihr individuelles Erlebnis und Ihre
persönlichen Erinnerungen ähnlich
nachhaltig zu prägen, egal wie flüch-
tig eine Begegnung war.
„Die Europäer haben die Uhr erfunden, aber wir haben die Zeit“ – so lautet ein arabisches
Sprichwort. Angesichts Backgammon spielender Männer im Schatten ehrwürdiger Oliven-
bäume oder langatmiger, verspielter Verhandlungen über den Preis einer Ware in einem
Bazar kommt man nicht umhin, diesen kleinen Unterschied neidlos anzuerkennen. Die
Gelassenheit in anderen Teilen unserer Erde ist im Vergleich mit unserer eher straffen Tages-
planung nahezu anrüchig – aber auch hochgradig ansteckend. Sich darauf einzulassen, ein
Schwätzchen mit einem Fahrgast im öffentlichen Bus zwischen Hühnern und Sperrgepäck zu
halten oder einfach mal ziellos durch die verwinkelten Gassen einer Stadt zu streifen und die
Menschen auf sich wirken zu lassen, ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Reisevergnügens.
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