Djoser Reisen Katalog 2014/2015 - page 114

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Ein öffentlicher Linienbus bringt uns nach
Puerto Varas
,
das eingebettet in einer urwüchsigen Landschaft am
Lago Llanquihue liegt. Vor der Kulisse des majestätischen
Bilderbuch-Vulkans Osorno erstreckt sich der See tief-
blau. Im 19. Jh. deutschen Einwanderern als Siedlungs-
gebiet zugesprochen, kann man sich auch heute noch
im nahe gelegenen Frutillar auf eine Zeitreise begeben
und sich neben Schwarzwälder Kirschtorte und Eisbein
im Museo de la Colonización Alemana über die Leben-
sumstände der Kolonialzeit erkunden. Ob Mountainbike-
touren, Rafting oder Kajakfahrten - Puerto Varas ist ein
idealer Ausgangspunkt für Outdoor-Aktivitäten jeglicher
Couleur. Nur dreißig Minuten Fährfahrt trennen das Fest-
land von der Insel
Chiloé
- und doch tauchen wir ein in
eine neue Welt. In der hiesigen Architektur und den loka-
len Spezialitäten spiegelt sich die ganz eigene Kultur der
Insel wider. Nach der Fahrt über den Kanal von Chacao
machen wir einen kleinen Abstecher nach
Ancud
, wo wir
die Möglichkeit haben, auf einer der vorgelagerten Inseln
Humboldt- und Magellan-Pinguine zu beobachten. Dann
geht es nach
Castro
, der Hauptstadt der Insel, mit ihren
berühmten Pfahlbauten. Der folgende Tag steht ganz
im Zeichen des UNESCO Weltkulturerbes: mit unserem
Bus fahren wir über die Insel zu einigen der eindrucks-
vollen Kirchen aus dem 18. Jh., die sich – von den Jesuiten
gebaut – nicht nur durch Gold und Prunk auszeichnen,
sondern vor allem durch ihre handgeschnitzten Schin-
deln, welche die Gebäude zugleich grazil und rau er-
scheinen lassen.
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Rau und wild – so offenbart sich uns das sagenhafte Pa-
tagonien im Süden des Landes. Der Aussichtspunkt Cerro
La Cruz gewährt uns einen grandiosen Panoramablick auf
die schöne, südlichste Stadt Chiles,
Punta Arenas
. Endlos er-
scheint die Pampa, die wir auf demWeg in das rund 250 km
entfernte
Puerto Natales
mit einem öffentlichen Linienbus
durchqueren - unser Fenster zum überwältigenden
Natio-
nalpark Torres del Paine
. Am frühen Morgen starten wir mit
einem Besuch der Mylodon-Höhle, in der einst Überreste
eines Riesenfaultiers gefunden wurden, danach betreten wir
den Torres del Paine Nationalpark. Unser Blick wandert hin
und her zwischen den leuchtend blauen Seen Nordenskjöld
und Pehoé sowie den stets präsenten Torres Bergspitzen,
nach denen der Park benannt ist. Unterwegs zum tosenden
Wasserfall Salto Grande huschen des Öfteren Guanacos und
Nandus durchs Bild. Dort angekommen, ist Vorsicht gebo-
ten, denn die legendären patagonischen Winde sind gefähr-
lich... Eine kurze Wanderung führt uns im westlichen Teil des
Parks durch dichte Lenga-Wälder zum Grey-Gletscher, der an
seiner mächtigen Kante immer wieder in den mal himmel-
blauen, mal grün-grauen See kalbt. Von unserem einfachen
Refugio, das inmitten des Nationalparks liegt, können wir -
die Wanderschuhe fest geschnürt - eine großartige Wan-
derung zu den beinahe senkrecht in den Himmel ragenden
Granittürmen unternehmen, bevor es am Nachmittag über
Puerto Natales wieder zurück nach Punta Arenas geht.
Eine Reise durch Chile, dem schmalen Blütenblatt aus
Meer, Wein und Schnee, wie Pablo Neruda es liebevoll
beschrieb, liegt nun hinter uns.
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